Ein Landschaftskunstprojekt für den Schlosspark Pansevitz
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Besucher des Schloßparks Pansevitz begegnen an mehreren Standorten großen, halbtransparenten Objekten. Diese neigen sich mal mehr, mal weniger dem Betrachter zu und bestehen aus trockenen Buchenästen, die zu einem lockeren Netzwerk zusammengefügt werden.
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Das Material und die säulenartige Form verweisen auf die umstehenden Bäume. Die Hohlform mit Öffnung erweckt die Assoziation eines Gefäßes, vielleicht einer Vase. Und aus der Entfernung wirken sie auch ein wenig wie Menschen, die in Kleingruppen oder einzeln mit geneigten Häuptern zusammenstehen. Die Installation greift wesentliche Aspekte des Schlossparks in seiner Funktion als Bestattungsort auf. Es sind die verschieden alten Baumbestände, die dem Park sein unverwechselbares Äußeres und den Begräbnisplätzen ihren Anker geben. Und es sind die Menschen, die kommen, um Abschied von ihnen nahestehenden Menschen zu nehmen. Schließlich sind es auch Gefäße, Urnen, in denen die sterblichen Überreste der Verstorbenen unter den Bäumen beigesetzt werden.
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Der Titel der Installation entstammt einem Gedicht von Joseph Freiherr von Eichendorf.
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Schläft ein Lied in allen Dingen
Die da träumen fort und fort
Und die Welt hebt an zu singen
Triffst du nur das Zauberwort
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Der Schlosspark Pansevitz ist erfüllt von Liedern, die es zu erwecken gilt. Es sind die Lieder des Lebenden und die Lieder des Toten, des Vergangenen. Die Installation mag eine Hilfe sein, ein Zauberwort zu finden, um diese Lieder zum Klingen zu bringen.
Pansevitz, Rügen
2024
trockene Stöcke, Draht
unterschiedliche Dimensionen, Höhe bis zu 5,20m